Die Verbandszeitschrift, das Kundenmagazin der Verbände, steht unter Druck. Gestiegene Papierpreise, ehrenamtliche Mitarbeiter mit wenig Zeit, aktuellere Internetmedien und aufwendige Verbreitungswege machen dem Medium zu schaffen.
Nach Erfahrungen unserer Verbandskunden ist aber das Kundenmagazin nach wie vor das zentrale Informationsmedium, das hohe Akzeptanz genießt. Das Magazin ist für viele die stabile Basis unter den Kommunikationskanälen.
Einige Vorteile im Überblick:
- Es hat eine stärkere Präsenz als ein digitales Produkt, einfach, weil man es berühren und anfassen kann.
- Lange oder komplexe Texte werden im Heft einfacher verstanden als digital.
- Über die Ästhetik eines Magazins wirken Inhalte hochwertiger.
- Das Mitgliedermagazin vermittelt Zugehörigkeit und Vertrauen.
Gute Gründe also, um das Magazin bei zu behalten und das redaktionelle Konzept fit für die Zukunft zu machen.
Die Zeitschrift kann so etwas wie eine Sammelstelle der redaktionellen Inhalte (Content-Hub) für den Verband sein. Diese Inhalte sollten allerdings nicht nur auf diesen Kanal beschränkt bleiben, denn es werden in den meisten Verbänden verschiedene Digitalkanäle, beispielsweise die Website, ein Blog, Social Media und evtl. eine App bespielt. Um die Inhalte bestmöglich zu nutzen, um Ressourcen zu sparen und Ihre Botschaften mehrfach zu senden, sollten Sie daher vernetzt denken.
- Vernetzung der Kanäle
Unser erster Tipp lautet daher: Denken Sie die Themen unabhängig von den Kanälen. Schreiben Sie Ihre Themen in einen Redaktionsplan (https://www.einfach-wilke.de/redaktionelle-lecken-schliessen/ ), das kann einfach eine Liste in Word oder Excel sein. Überlegen Sie, welche Themen wann sinnvoll sind. Um im Weltall-Bild zu bleiben: Erscheint das Heft am Frühlingsanfang, betanken Sie es mit dem Treibstoff der Blumen. Stehen Tarifverhandlungen bevor? Planen Sie ein, was Ihre Mitglieder dazu wissen sollten, beispielsweise, welche Forderungen Sie in den Vordergrund stellen wollen. In Ihren Redaktionsplan fügen Sie anschließend an, auf welchen Kanälen welche Inhalte in welcher Form laufen sollen. Diese müssen natürlich redaktionell entsprechend aufbereitet werden.
- Digitale Kanäle benötigen Bewegtbild
In einem zweiten Schritt passen Sie die Inhalte an die Kanäle an. Greifen wir das Beispiel mit den Tarifverhandlungen auf. Für Ihre Zeitschrift schreiben Sie einen längeren Beitrag zu Ihren Forderungen und deren Hintergründen. Darauf aufbauend drehen Sie eine kurzen Film mit der Handykamera, in dem ihr Vorsitzender die Forderungen erklärt.(Wie Sie auch mit dem Handy gute Ergebnisse erziehlen erfahren Sie in unserem Expertengespräch) Das Video veröffentlichen Sie. Mit dem Video zünden Sie eine weitere Stufe, um auf den Planeten Website, in der App und auf Social Media zu landen. Kurze Filme sind für die Digitalkanäle das Medium, das die meiste Aufmerksamkeit bekommt. Auf der Website freuen sich die Leser aber auch über den Hintergrundartikel. Erfahrungsgemäß wird das aber nicht das Erste sein, auf das sie zugreifen. (https://www.einfach-wilke.de/aus-zeitschriftentexten-postings/ )
- Leserschaft ist mobil
Dasselbe gilt für die App oder Social Media. Warum sind lange Texte dort nicht das Mittel der Wahl? Denken Sie daran, in welcher Situation sich die Lesenden befinden, wenn Sie die jeweilige App öffnen. Meistens sind sie unterwegs oder öffnen die App nebenbei, etwa während sie in der Küche stehen und kochen. Deshalb ist es sinnvoll, entsprechende Inhalte anzubieten. Ihr Treibstoff sind in diesen Fällen kurze Texte, Videos oder auch Audioaufnahmen (https://www.einfach-wilke.de/wilke-app-fuer-verbaende
- Persönliche Ansprache
Hand aufs Herz: Sie haben bemerkt, dass Ihre Leserschaft leicht ablenkbar ist und Ihrem Heft nicht die Aufmerksamkeit schenkt, das es haben könnte? Das ist angesichts von Tausenden Botschaften, die jeden Tag auf jeden Einzelnen einprasseln, kein Wunder. Es gibt einen Trick, mit dem es leichter gelingen kann, Aufmerksamkeit zu bekommen. Nutzen Sie eine persönliche Ansprache. Etwa indem Sie von persönlichen Erfahrungen berichten, das ist das sogenannte Storytelling https://www.einfach-wilke.de/wie-man-mit-storytelling-noch-mehr-aus-seinen-umfragen-herausholt/. Machen Sie das geschickt, verbinden sie das mit einer Botschaft an Ihre Mitglieder. Seien Sie authentisch. Etwa in der Bildsprache. Benutzen Sie statt gekaufter perfekt komponierter Bilder, lieber hochwertige, selbst gemachte Fotos. Das ist der Treibstoff, den Ihr Magazin benötigt, um herauszustechen und von den für Sie entscheidenen Menschen gesehen zu werden.
Fazit
Ihr Mitglieder- bzw. Kundenmagazin zündet eine zusätzliche Stufe, wenn Sie Ihre Inhalte mit Ihren Kanäle vernetzt denken und ein übergreifendes Konzept erstellen. Überlegen Sie, wo Sie sinnvoll Bewegtbild, kurze oder lange Inhalte einbauen. Und bleiben Sie authentisch. Zeigen Sie Ihre Persönlichkeit, zu der Stärken und Schwächen, Fehler und Erfolge gehören.
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