Gelungene Hooks in Texten, Videos oder Podcasts

Texte, Videos oder Podcasts, die ersten Sekunden entscheiden darüber, ob Menschen umschalten. Verbände sollten daher Energie in die ersten Sätze – den sogenannten Hook – investieren.

Warum springen Menschen bei manchen Videos nach drei Sekunden ab und bei anderen nicht? Die ersten Sekunden sind – vor allem in den sozialen Medien – immens wichtig, um Menschen zu der Entscheidung zu bringen, ob sie mehr Zeit mit dem jeweiligen Beitrag verbringen oder nicht. „Beginne mit einem Erdbeben und steigere dich langsam“, sagte Wolf Schneider, der so etwas wie der Textpapst für die deutsche Sprache war. Gerade Verbände können durch eine solche kontinuierliche Steigerung des Interesses für ihre Veröffentlichungen das Vertrauen potenzieller neuer Mitglieder gewinnen, die von einem Verband innovative Ideen und produktive Kommunikation erwarten. Als Mitglied möchte man sich im Verband nicht nur gut aufgehoben, sondern auch stets neu inspiriert wissen.

Aufmerksamkeit wecken

Wolf Schneider sprach mit seiner Empfehlung an, was im Content-Marketing „Hook“ genannt wird. Ein „Hook“ (deutsch: Aufhänger oder Haken) ist ein fesselnder Einstieg in einen Text, ein Video oder ein Audioinhalt, der darauf abzielt, das Interesse der Zuschauer oder Leser sofort zu wecken. Der Hook zieht die Aufmerksamkeit auf sich und motiviert das Publikum, weiterzulesen oder zuzuhören. Er kann beispielsweise in Form eines fesselnden Satzes, einer provokanten Frage, einer überraschenden Tatsache oder einer steilen These auftreten.

Funktion des Hooks

Die Hauptfunktion eines Hooks besteht darin:   

  • Aufmerksamkeit zu erregen. Ein gelungener Hook bietet sofortigen Anreiz und lässt die Zuhörer oder Leser innehalten.
  • Interesse zu wecken. Er stellt eine Verbindung zwischen dem Publikum und dem Thema her, sodass Neugierde entsteht.
  • Emotionale Reaktionen hervorzurufen. Ein erfolgreicher Hook löst Emotionen aus, sei es Staunen, Freude oder Nachdenklichkeit.
  • Einen Rahmen für den Inhalt zu schaffen. Der Hook gibt einen ersten Hinweis darauf, was die Leser oder Zuschauer im weiteren Verlauf erwarten können.

Beispiele für gelungene Einstiege

Verbände benötigen ständig gute Einstiege in ihre Content-Produktion. Ob im Podcast, in einer Rede, in einem Social-Media-Video oder in Print-Texten. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie Sie starten können.

1. Stellen Sie echte Fragen.   

Echte Fragen sind Fragen, die die Zielgruppe inhaltlich spannend findet. „Warum ist es so schwer, Frauen für Führungspositionen zu gewinnen?“ Oder: „Warum scheinen einige Menschen immer die Kontrolle über ihr Leben zu haben, während andere im Chaos versinken?“    Es kann auch eine Frage sein, bei der es um Handlungen geht: „Wie können wir neue Mitglieder gewinnen?“    Oder eine Frage, die sich um die eigene Identität dreht: „Wisst ihr noch …? Wer kennt dieses …?“    Nicht gut sind Alibifragen, die sich noch nie jemand gestellt hat, wie: „Wolltest du schon immer mal wissen, wie es hinter den Kulissen von xy aussieht?“

2. Gelungene Einstiege können auch überraschende Fakten sein. 

Beispielsweise: „Mehr als die Hälfte der Menschen leiden an psychischen Problemen, ohne dass sie je Hilfe suchen.“ Oder: „75 % der Deutschen fühlen sich oft gestresst.“

3. Der szenische Einstieg.

Er arbeitet mit Bildern. Man erzählt eine Szene möglichst genau, beschreibt etwa Emotionen, Geräusche, Gerüche oder Farben. Man kommt hier nicht sofort zum Punkt, sondern führt über einen detailreichen Umweg zum Ziel des Textes hin. Wichtig ist es aber trotzdem, in jedem Satz eine neue Information zu liefern, die ein Gesamtbild ergibt, und nicht allgemein „herumzuschwafeln“.    So sollte es nicht aussehen:  Der Verband Bayern gratulierte dem Nordverband und seiner Vorsitzenden herzlich zum 25-jährigen Jubiläum. Im Vortrag ging die Vorsitzende auf Angebote und Services der letzten zwei Jahrzehnte ein.  Besser:  Als der Vorsitzende des bayerischen Verbands seinen Blumenstrauß überreichte, öffnete eine Frau das Fenster und ließ Sonnenstrahlen in den vollen Vortragsraum. An der hinteren Wand stand ein Kuchenbuffet und Kaffeeduft erfüllte die Luft. Heute werden die Mitglieder des Nordverbands noch lange zusammensitzen und den 25. Geburtstag des Nordverbands feiern.

4. Zitate sind häufig ein dankbarer Einstieg. Aber Vorsicht, sie sollten nicht zu abgegriffen sein und auch wirklich passen.

„Wie Maya Angelou einmal sagte: ‚Du kannst Menschen vergessen – was sie gesagt oder getan haben. Aber Menschen vergessen nie, wie du sie fühlen lässt.‘“    „Anne Frank sagte einst: ‚Wie wunderbar ist es, dass niemand einen einzigen Moment warten muss, bevor er beginnt, die Welt zu verbessern.‘“

5. Persönliches oder eine Emotion sind gelungene Einstiege, weil sie authentisch sind und beispielsweise darüber berichten, wie jemand eine Entwicklung durchgemacht hat.

„Als ich vor fünf Jahren in meine erste Selbsthilfegruppe ging, dachte ich, ich würde einfach nur die Zeit absitzen. Ich ahnte nicht, dass ich einen Weg zur Freiheit finden würde.“    Alternativ kann man auch ganz einfach erklären, dass man gerade schlecht gelaunt, gut gelaunt etc. ist und warum.

6. Thesen sind die Klassiker unter den Einstiegen. Das geht in fast poetischer Form ebenso wie nüchtern.

„In einer Welt voller Lärm und Ablenkungen gibt es einen Schlüssel zum Glück, den viele übersehen.“  „Informationskompetenz wird in einer Welt voller Deepfakes immer wichtiger.“

Fazit

Ein guter Einstieg wirft die sprichwörtliche Angel aus. Das ist entscheidend für den Erfolg jedes Textes, Videos oder Audioformats. Er ist das Fenster, durch das das Publikum in die Welt des Inhalts eintaucht. Durch sorgfältige Auswahl und kreative Gestaltung von Hooks kann ein Autor oder Sprecher das Interesse wecken und eine starke Verbindung zu seinem Publikum herstellen. Der Schlüssel liegt darin, einen emotionalen und ansprechenden ersten Eindruck zu hinterlassen, der zum Weiterlesen oder -hören anregt.
Kreative Hooks sind ein hervorragendes Mittel, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen und es dazu zu bringen, sich mit Ihrem Inhalt zu beschäftigen. Sie können Emotionen ansprechen, Überraschungen bieten oder einfache, aber einprägsame Bilder schaffen. Experimentieren Sie mit verschiedenen Ansätzen, um herauszufinden, was für Ihren spezifischen Inhalt am besten funktioniert!

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