»Mehr als nur Brotaufstrich«
natürlich HAMM Frühling 2022 – Seite 27
Rubrik: Aus Praxis & Region
Autor: Lukas Rummeny
Honig ist ein süßer Tausendsassa
Eine frische Scheibe Brot leicht mit Butter bestreichen und darauf ein paar Tropfen auftragen und verteilen. Ein herrliches Frühstück kann so einfach sein. Die goldene Flüssigkeit ist aber mehr als nur eine schmackhafte Zutat in unseren Nahrungsmitteln. Lesen Sie, wie Honig auch für unsere Gesundheit und unser Äußeres zuträglich ist.
Seit ca. 50 Millionen Jahren gibt es Bienen. Ebenso lange muss es Honig geben, denn die Herstellung desselben ist die Lebensaufgabe der Insekten. Auch in der Menschheitsgeschichte war Honig ein ständiger Begleiter. Die Ägypter sorgten um 3.000 v. Chr. für das erste Aufblühen der Imkerei, um die „Speise der Götter“ herzustellen. Der antike griechische Arzt Hippokrates wusste bereits von der heilenden Wirkung der Flüssigkeit und setzte sie ebenso, mit Wasser vermischt, als leistungssteigerndes Mittel für olympische Athleten ein – das erste „Doping“, wenn man so will. Das Nektarprodukt ist vielfältig anwendbar.
In der Tat können Sie Honig in der Wundheilung verwenden. Er enthält antibakterielle Pflanzenstoffe, die die Wundheilung unterstützen. Verwenden Sie dazu aber entweder Bio-Honig oder den mit der Bezeichnung „Echter Deutscher Honig“ mit dem berühmten grünen Etikett. Auch wenn die Wirksamkeit des Honigs bewiesen ist, sollte er mit Vorsicht angewandt werden. Bei vielen Wunden gibt es noch keine oder unzureichende Untersuchungen. Mittelschwere Brandwunden, die eine Verletzung der oberen Hautschichten zur Folge haben, können mit Honig im Verband behandelt werden. Hier ist die Wirksamkeit nachgewiesen.
Nicht nur bei Wunden, sondern auch bei Erkältungen schwören viele Menschen auf Honig. Der Klassiker ist dabei die heiße Milch, der Honig zugesetzt wird. Damit der Honig aber wirkt, sollte er nach dem Erhitzen eingerührt werden. Ab einer Temperatur von 40 Grad verliert er seine heilende Wirkung. Daher sollte er erst nach dem Erhitzen eingerührt werden.
Neben der gesundheitlichen gibt es für Honig auch verschiedene kosmetische Anwendungen. So hat bereits Kleopatra ihre Haut mit Bädern gepflegt, in die, im wahrsten Sinne, Milch und Honig flossen. Wer zu seinem Honig Joghurt hinzugibt, erhält eine feuchtigkeitsspendende Maske, wie sie natürlicher nicht sein kann. Dafür werden jeweils zwei Esslöffel Honig und Joghurt miteinander vermischt und auf das Gesicht aufgetragen. Nach 20 Minuten wird die Maske mit warmem Wasser abgewaschen.
Honig ist viel mehr als nur der natürlich-süße Brotaufstrich zum Frühstück. Es ist ein Tausendsassa der Natur, der unserem Körper auch anderweitig guttut. Bevor Sie also das nächste Mal in die Drogerie, Apotheke oder Parfümerie laufen, schauen Sie doch mal in Ihren Küchenschrank.