Trends in der Verbandsarbeit – was Sie 2026 brauchen, um erfolgreich zu sein

Die Weichen für eine erfolgreiche Verbandsarbeit 2026 stellen Sie jetzt. Unsere Analyse zeigt, dass es im kommenden Jahr auf die folgenden fünf Bereiche ankommt:

1. Digitale Transformation: Nutzen Sie die digitalen Potenziale für Ihren Verband.
2. Starke Positionierung: Schärfen Sie Ihr Profil und werden Sie als Marke sichtbar.
3. Tragfähige Netzwerke: Bauen Sie Beziehungen auf, die tragen.
4. Exzellente Mehrwerte: Orientieren Sie sich an den Bedürfnissen Ihrer Mitglieder.
5. Optimierte Organisation: Effiziente Strukturen, die beflügeln.

Trend 1 Digitalisierung vorantreiben

Verbände, die im digitalen Wandel erfolgreich sind, arbeiten ganzheitlich – dazu gehören KI, Website und App.

Bedeutung für die Verbandsarbeit:

• KI-gestützte Kommunikationstools aktiv für die Redaktion und Content-Erstellung nutzen.
  – Lassen Sie sich beispielsweise aus Stichpunkten Vorlagen für Artikel erstellen, bereiten Sie Texten aus dem Verbandsmagazin für andere Kommunikationskanäle (Newsletter, Social Media) auf oder erstellen Sie Grafiken und Bildern mit KI-Unterstützung. Wichtig: KI unterstützt die Redaktion, sie kann sie jedoch nicht ersetzen.

• Hybride Verbandsarbeit: Das Beste aus beiden Welten zu kombinieren ist nützlich, um die Vorteile von analogen Formaten (größeres Vertrauen, besseres Leseverständnis, höhere Wertigkeit) mit den Vorteilen der digitalen Formate zu kombinieren (Aktualität, größere Verbreitung, Kosten). So erweitert z. B. der Deutscher Richterbund seit Anfang 2025 die gedruckte Version der Deutschen Richterzeitung (DRiZ) mit einem Online-Magazin auf der Website und in der DRiZ-App. Dabei werden die Inhalte der jeweiligen Ausgabe durch aktuelle Blog-Beiträge sinnvoll ergänzt und das Ganze in einer Art Wissensdatenbank des DRB nach Themen und Stichworten archiviert.

• Website und App: Richten Sie Website und App auf das Kommunikationsverhalten der Zielgruppe aus. Der Fokus der Website liegt dabei auf der externen Kommunikation (potenzielle Neumitglieder, Presse, Politik, Öffentlichkeit). Interne Bereiche von Websites werden kaum noch genutzt, da häufig die Anmeldung zu umständlich ist. Besser funktioniert eine VerbändeAPP. Diese VerbändeAPP sollte als zentrale Plattform für die interne Kommunikation aufgebaut sein. Sie kann eine einfache Oberfläche für den gesamten Kommunikationsbedarf zwischen Verband und Mitgliedern bzw. untereinander (News, Magazin, Veranstaltungen, Chat, Dokumente) bieten.

Trend 2 Profil und Sichtbarkeit stärken

In einem Umfeld, das immer lauter und unübersichtlicher wird, ist es entscheidend, dass Ihr Verband klar erkennbar ist. Das Profil zu schärfen, bedeutet, eine unverwechselbare Marke zu schaffen, die auf den ersten Blick zeigt, wofür Sie stehen. Das gibt Mitgliedern Orientierung und zieht neue an.

Bedeutung für die Verbandsarbeit:

• Klarere Positionierung: Definieren Sie ein unverwechselbares Markenprofil – wofür der Verband steht, sollte auf den ersten Blick klar erkennbar sein. Dazu gehört eine einheitliche Markenkommunikation in Corporate Design, Tonalität und Botschaften, die über alle Kanäle hinweg wirken. Lesen Sie dazu auch unseren Blogartikel „Wie wird man als Verband zur Marke?“.
• Sichtbarkeit stärken: Unterstützen Sie die Positionierung mit redaktioneller Arbeit, die Sie als Vordenker etabliert – nutzen Sie Pressearbeit, um gezielt Themen in Fachmedien zu setzen, starten Sie einen Podcast oder Social Media. Wichtig dabei: Storytelling und Purpose-Kommunikation. Vermitteln Sie das „Warum“ hinter dem Verbandshandeln, etwa mit authentischen Geschichten aus der Mitgliedschaft. Eindruck macht es außerdem, wenn Sie Haltung zeigen, etwa indem SieStellung nehmen zu Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Verantwortung. Themen wie Diversität und Inklusion in die Markenidentität zu integrieren, kann zeigen, wie zukunftsorientiert Sie sind.

Trend 3 Netzwerk ausbauen

Ein Verband lebt von starken Netzwerken nach innen (Mitgliedern) und nach außen (Politik, Verwaltung, Presse …). Sie sind das Herzstück jeder Organisation. Dabei sollte der persönliche Kontakt im Vordergrund stehen, in Form von persönlichen Gesprächen und Veranstaltungen. Wo dies nicht möglich ist, unterstützen digitale Formate
(Hybridveranstaltungen, V-Calls, Social Media …).

Intensive Kommunikation ist für einen Verband deshalb auch 2026 eine Hauptaufgabe. Denn es geht um mehr als nur Informationen zu versenden; es geht darum, echte Verbindungen zu schaffen.

Wir empfehlen Verbänden, folgende Schwerpunkte zu setzen:

• Segmentierte Ansprache: Unterscheiden Sie in Ihrer Ansprache nach den Bedürfnissen und dem Kommunikationsverhalten Ihrer Zielgruppe: Junge Berufsanfänger haben andere Bedürfnisse als eine Gruppe von erfahrenen Fachleuten mit langjähriger Berufserfahrung. Journalisten benötigen andere Informationen als Politik und Verwaltung. Wenn Ihr Verband die Inhalte, Veranstaltungen und Unterstützungsangebote gezielter ausrichtet, haben Sie mehr Erfolg mit Ihren Anliegen.
  Beachten Sie: Überschütten Sie Zielgruppen nicht mit Informationen, die für sie nicht relevant sind. Lassen Sie z. B. Ihre Mitglieder auswählen, zu welchen Themen sie im Newsletter oder per Push-Nachricht auf ihrer App informiert werden möchten.
• Member-Journey: Gestalten Sie die zentralen Kontaktpunkte mit Ihren (Noch-nicht-) Mitgliedern. Überprüfen Sie die Kontaktpunkte anhand der folgenden Fragen:
  – An welchen Stellen werden Menschen auf den Verband aufmerksam?
  – Wo und wie gelingt es, ihr Interesse zu wecken?
  – Wie werden sie willkommen geheißen?
  – Wie binden Sie Mitglieder?
  – Wie entfachen Sie Begeisterung?
• Interaktive Formate: Mit interaktiven Formaten fördern Sie den Austausch der Mitglieder. Das können Verbandsverantwortliche über die VerbändeAPP, über Community-Plattformen, soziale Medien, digitale Stammtische, Umfragen oder Mitgliedsforen erreichen.
• Verbandsübergreifende Netzwerke: Zusammenarbeit über Ihre Verbandsgrenzen hinaus sorgen dafür, dass Sie gemeinsam stärker auftreten können. Schließen Sie sich beispielsweise zu Partner-Netzwerken zusammen (mit anderen Verbänden, externen Partnern). Im Verband Bildung und Erziehung ist so beispielsweise die VBE-Länder-Akademie entstanden.

Trend 4 Exklusive Mehrwerte anstatt vergleichbarer Dienstleistungen

• Zuhören: Nutzen Sie Mitgliederfeedback, Umfragen und Datenanalysen zur Weiterentwicklung Ihrer Dienstleistungen.
• Weiterentwickeln: Machen Sie Ihre Mitglieder zu Fans und entfachen Sie Begeisterung. Wie das geht? Richten Sie Ihre eigenen Leistungen nach den Erwartungen der Mitglieder aus. Es gilt die Formel: Leistung + Erwartung = Mehrwert.
  Über diesen spezialisierten Mehrwert gelingt es Ihnen, Alleinstellungsmerkmale zu schaffen. Fokussieren Sie sich auf diese Mehrwerte und bauen Sie diese kontinuierlich aus.

Trend 5 Organisation optimieren

Jeder Verband weiß: Die Optimierung der eigenen Organisation ist eine Daueraufgabe, um zukunftsfähig zu bleiben. Nur so kann man mit beschränkten personellen und finanziellen Ressourcen ein großes Rad drehen. Der Jahresanfang 2026 ist eine Gelegenheit, Strukturen und Abläufe ganz bewusst auf den Prüfstand zu stellen.

Vorschläge, die jeder Verband umsetzen kann:

Verantwortlichkeiten klären. Ist es klar, wer für was zuständig ist? Klare Strukturen schaffen Effizienz und motivieren Mitarbeitende und Ehrenamtliche.

Prozesse optimieren. Nur weil Sie das immer schon so gemacht haben, muss es noch lange nicht gut sein. Prozesse sollten regelmäßig geprüft werden, um sie zu optimieren. Oftmals ist ein externer Blick hilfreich.

Offene Feedbackkultur entwickeln. Wer seinen Mitarbeitenden und Mitgliedern zuhört, kann schneller auf Veränderungen reagieren und kann besser mit Krisen umgehen. Ein Vorteil, der in einer schnelllebigen Zeit, nicht zu unterschätzen ist.

Fazit

Trends sind keine abstrakten Konzepte, sondern Chancen, Ihre Verbandsarbeit lebendig und modern zu gestalten. Mit einem klaren Plan und einem engagierten Team können Sie Veränderungen gestalten. Gerne unterstützen wir Sie dabei!