27.10.2021 – AUTORIN: SUSANNE TEUBER
Im Vorfeld werden von der Schriftleitung Themen für das aktuelle Heft festgelegt. Hier ist es wichtig, ansprechende Themen zu finden und zu schreiben (siehe: 5 Tipps: Komplexe Verbands-Themen erfolgreich kommunizieren). Wichtig ist auch, eine druckfähige Seitenzahl im Vorfeld zu planen. Geheftete Zeitschriften müssen eine Seitenzahl aufweisen, die durch 4 teilbar ist. Nur so kann eine reibungslose Produktion erfolgen. Anschließend werden die Daten an uns übermittelt.
Die Inhalte können auf unterschiedlichen Wegen zu uns kommen, z. B. per E-Mail oder Cloud-Lösung. Wir sichten die Daten und bekommen im Allgemeinen eine Inhaltsstruktur mitgeliefert, damit wir die Reihenfolge der einzelnen Artikel kennen. Hier sind ebenfalls die zugeordneten Bilder benannt. Es ist wichtig, dass die Bilder eine druckfähige Bildauflösung aufweisen (siehe: gute Bilder mit dem Smartphone – so klappt es). Sie sollten nicht zu dunkel oder zu hell fotografiert sein und alle abgelichteten wichtigen Elemente sollten gleich gut beleuchtet sein. Die Fotos werden anschließend von uns retuschiert, in ein druckfähiges Farbprofil umgewandelt und an die passende Bildauflösung angepasst (siehe: professionelle Retusche für das perfekte Foto). Je mehr Pixel ein Bild aufweist, desto größer kann das Bild abgebildet werden.
Nun erstellen wir nach der vorgegebenen Abfolge die Zeitschrift. Wir arbeiten mit dem Layoutprogramm „Adobe InDesign“. In dem Dokument sind die Spaltenbreite, die Größe des Textes und weitere grafische Elemente durch das bereits vorhandene Corporate Design vorgegeben. Wir arbeiten mit Stilvorlagen und können somit Ihren Text einfach einfügen und mit den gewünschten Schriftarten und -größen formatieren. Die Bilder werden der Spaltenbreite angepasst und variieren in der Höhe. Wichtig ist, darauf zu achten, dass bei dem Seitenlayout keine typografischen Satzfehler entstehen! Wünschen Sie Hervorhebungen, z. B. ausgewählte Texte in einem Kasten, ist es vorteilhaft, diese im Vorfeld zu benennen.
Sobald die gelieferten Daten angeordnet sind, senden wir Ihnen einen Korrekturabzug zu. Wir bieten Ihnen auch die Möglichkeit, Ihre Korrekturwünsche selbstständig umzusetzen. In diesem Fall würde nach der Erstellung des Heftes durch uns eine Adobe-InCopy-Datei erzeugt. Sie können sich über Adobe registrieren und ein Einzelprodukt-Abo erwerben (https://www.adobe.com/de/products/incopy.html). Damit haben Sie die Möglichkeit, kleine Textkorrekturen selbstständig auszuführen oder komplette Texte direkt in das Dokument zu schreiben. Auf Wunsch bieten wir Ihnen auch eine Schulung in diesem Bereich an. Durch den Einsatz von InCopy können Sie selbstständig, ohne viel E-Mail-Verkehr, verbandsinterne Korrekturen ausführen.
Wussten Sie schon, dass man die Kommentarfunktion in Adobe Acrobat Reader nutzen kann, um Anmerkungen direkt in dem Korrektur-PDF zu vermerken? Dies erspart Zeit, Papier und das Erstellen einer langen E-Mail oder eines Word-Dokumentes.
Nach der Korrekturphase zwischen Ihnen und uns wird die Zeitschrift an unser Lektorat übergeben. Anschließend werden dessen Korrekturen ausgeführt. Bei umfangreichen Korrekturen wird gegebenenfalls noch Rücksprache mit Ihnen gehalten. Nach Ihrer Freigabe wird ein druckfähiges PDF erstellt und der Druck startet.
Zuerst wird die PDF-Datei an den Computer-to-Plate-Workflow übergeben. In diesem Arbeitsschritt wird das Druckbild direkt auf die Druckplatte belichtet. Hierzu wird zunächst die druckfähige Datei auf Fehler geprüft und anschließend in die einzelnen Farbauszüge (Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz) gerendert. Gibt der Workflow noch eine Fehlermeldung aus, kann in diesem Produktionsschritt noch eine Korrektur durchgeführt werden. Danach wird die PDF-Datei „ausgeschossen“. Mit „Ausschießen“ bezeichnet man die Anordnung der einzelnen Seiten auf dem späteren Druckbogen. Hier sind technische und wirtschaftliche Angaben zu berücksichtigen. Je nach Druck- und Falzmaschine müssen in diesem Arbeitsschritt die darauffolgenden Arbeitsschritte berücksichtigt werden. Nicht jede Druck- und Weiterverarbeitungsmaschine kann unendlich großes Papierformat verarbeiten. Nach Erstellung des Ausschießschemas (Anordnung der Seiten auf dem Druckbogen) wird ein Standbogen erstellt. Es wird kontrolliert, ob alle Schriften und Bilder korrekt übernommen worden sind. Dann erst erfolgt die Druckplattenkopie. Für jeden Farbauszug wird eine einzelne Druckplatte erstellt. Die Druckfarben sind CYAN, MAGENTA, GELB und SCHWARZ (CMYK), ggf. kommt noch eine Sonderfarbe hinzu. Dieser Farbton könnte beispielweise Ihre Hausfarbe sein. Dies ist eine bereits vorgemischte Farbe, die in jedem Druckprozesses gleich aussieht. Für eine Vorauswahl dieser Farben stehen Ihnen HKS oder Pantone-Fächer zur Verfügung. Anschließend kann die Produktion starten.
Die Offset-Druckmaschine hat für jeden Farbauszug einen Druckturm, der mit der jeweiligen Druckfarbe CYAN, MAGENTA, GELB und SCHWARZ (CMYK) bestückt ist. Dieses Druckverfahren ist qualitativ und produktionstechnisch am weitesten ausgereift. Die Bezeichnung kommt aus dem Englischen und setzt sich zusammen aus „offset“ oder „set off“. Hiermit ist das „Absetzen“ oder auch das Übertragen der Farbe von der Druckplatte auf ein Drucktuch (Gummituch) und von dort auf das Papier gemeint.
Nach dem Druckprozess startet die Weiterverarbeitung. Zuerst wird der bedruckte Druckbogen gefalzt und anschließend werden alle Bögen auf den Sammelhefter gelegt. Hier werden die einzelnen Lagen der Zeitschrift mittels einer Heftklammer verbunden und an drei Seiten auf das Endformat beschnitten. Anschließend wird das Heft adressiert und für den Versand vorbereitet.
Haben wir Ihr Interesse an unserer Zeitschriftenproduktion geweckt? Dann kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne!
Glossar:
Format:
Höhe und Breite des Druckerzeugnisses.
Eine Zeitschrift hat im Allgemeinen eine Größe von 210 x 297 mm (A4).
Farben:
Farben können in der Druckindustrie aus den Grundfarben CYAN, MAGENTA, GELB und KEY/SCHWARZ (CMYK) erzeugt werden.
Weiterhin gibt es auch noch festgelegte Sonderfarben, die bereits im Vorfeld gemischt wurden. Hier kommen die Farbpaletten HKS und PANTONE zum Zuge.
Farbmodus:
RGB (ROT, GRÜN, BLAU) oder CMYK (CYAN, MAGENTA, GELB und KEY/SCHWARZ). Hier ist es wichtig zu wissen, dass der RGB-Farbraum mehr Farben darstellen kann als der CMYK-Farbraum. Einfach gesagt: RGB umfasst alles, was das Auge sieht. Dieser Farbmodus wird vor allem durch Monitore dargestellt.
Der CMYK-Farbraum ist der druckbare Farbraum, alles, was aus einem Drucker herauskommt. Auch der klassische Farbdrucker zu Hause druckt in diesem Farbbereich.
Im Hinterkopf ist somit zu behalten: Alles, was das Auge sieht, kann nicht in dem gleichen Umfang gedruckt werden. Aus diesem Grund kann es hier auch zu Farbabweichungen kommen. Ihr Bildschirm-PDF sieht auf einem nicht kalibrierten Monitor anders aus als die gedruckte Variante.
Bitte beachten Sie, dass Sie die an uns gelieferten Bilder immer im aufgenommenen RGB-Modus oder im RAW-Format senden. Wir können anhand unserer Bildbearbeitungssoftware und der korrekt voreingestellten Profile die Bilder in ihren Farben Ihren Wünschen druckfähig anpassen.
Bildauflösung:
Ein digitales Bild setzt sich aus vielen kleinen Pixeln zusammen, auch PPI (Pixels Per Inch). Dies ist sehr gut zu erkennen, wenn das Bild stark vergrößert wird. Je mehr Pixel sich in einem ausgewählten Bereich (Inch) befinden, desto höher ist die Bildauflösung. Je höher die Bildauflösung ist, desto mehr Details können dargestellt werden.
Anschnitt:
Um die gestaltete Seite wird rundherum ein Bereich von 3 mm ergänzt. Dieser Bereich nennt sich Anschnitt. Hiermit wird gewährleistet, dass es nicht zu weißen „Blitzern“ durch bis zum Seitenrand gestaltete Elemente kommt.
Satzspiegel:
Als Satzspiegel bezeichnet man die zu gestaltende Fläche auf der A4-Seite. Er beinhaltet nicht den Papierrand, sondern nur den Bereich, in dem die Bilder und Texte angeordnet sind. Aus den Spaltengrößen ergeben sich auch die Formate für unsere Anzeigen.
Ausschießen:
Als „Ausschießen“ wird das Anordnen der einzelnen Zeitschriftenseiten auf der Druckform bezeichnet. Das Ausschießschema wird vor der Produktion festgelegt und berücksichtigt die weiteren Verarbeitungsschritte für die Weiterverarbeitung. Es werden zum Beispiel die Druckmaschine sowie die Falzmaschine und -art (z. B. Rückenstichheftung) im Vorfeld festgelegt.
Beschnittmarken:
Diese Zeichen sind Markierungen auf dem Druckbogen, die das Endformat z. B. der Zeitschrift anzeigen. Sie werden in der Regel durch dünne Linien dargestellt, die auf allen Farbauszügen vorhanden sind.